Pathophysiologie der Hyperpigmentierung: Warum entstehen Pigmentflecken?

 

🧬 Pathophysiologie der Hyperpigmentierung: Warum entstehen Pigmentflecken?

Hyperpigmentierung ist ein häufiges Hautproblem, das viele Menschen betrifft – sei es in Form von Melasma, Altersflecken oder postinflammatorischen Verfärbungen. Aber was genau passiert in der Haut, wenn sich Flecken bilden?

In diesem Artikel erklären wir die biologischen Prozesse hinter der Hyperpigmentierung – und warum ein gezieltes, hautfreundliches Vorgehen oft effektiver ist als aggressive Behandlungen.


🌞 Was ist Hyperpigmentierung?

Unter Hyperpigmentierung versteht man eine verstärkte Einlagerung von Melanin (dem Hautfarbstoff) in bestimmten Hautarealen. Die Haut erscheint an diesen Stellen dunkler oder ungleichmäßig.

Typische Formen:

  • Melasma

  • Postinflammatorische Hyperpigmentierung (PIH)

  • Sommersprossen und Altersflecken

  • Lentigines (Sonnenflecken)


🔬 Wie entsteht Melanin?

Die Melaninproduktion (Melanogenese) erfolgt in den Melanozyten, spezialisierten Zellen in der Basalschicht der Epidermis.

Die wichtigsten Schritte:

  1. Ein Reiz (UV-Strahlung, Entzündung, Hormone) aktiviert die Melanozyten.

  2. Das Enzym Tyrosinase wandelt die Aminosäure Tyrosin in Melanin um.

  3. Melanin wird in sogenannte Melanosomen verpackt und an benachbarte Keratinozyten abgegeben.


⚠️ Was bringt das Gleichgewicht durcheinander?

Mehrere Faktoren können die übermäßige Produktion von Melanin anregen oder den Abbau hemmen:

  • ☀️ UV-Strahlung: Sonnenlicht aktiviert die Tyrosinase → mehr Melanin als Schutzmechanismus

  • 🔥 Entzündungen: Akne, Ekzeme, Schürfwunden oder invasive Behandlungen führen oft zu PIH

  • 🤰 Hormonelle Veränderungen: Schwangerschaft, hormonelle Verhütung oder Stress begünstigen Melasma

  • 🧬 Genetik: Dunklere Hauttypen (Fitzpatrick IV–VI) neigen stärker zu Pigmentstörungen

  • 🧪 Irritierende Kosmetika: Duftstoffe, Alkohol oder aggressive Peelings können Entzündungen fördern


🧠 Die Rolle der Entzündung

Postinflammatorische Hyperpigmentierung (PIH) entsteht, wenn entzündliche Prozesse Melanozyten stimulieren. Dabei werden entzündungsfördernde Botenstoffe (Zytokine) freigesetzt, die die Melaninproduktion ankurbeln.

Ist die Hautbarriere gestört, bleibt die Entzündung länger bestehen – und die Pigmentierung chronisch.


🧴 Wirkstoffe zur Behandlung von Hyperpigmentierung

Eine wirksame Behandlung kombiniert hautberuhigende, aufhellende und barrierestärkende Inhaltsstoffe, ohne die Haut zu reizen. Hier einige bewährte Substanzen:

🌿 Aufhellende Wirkstoffe:

  • Niacinamid (Vitamin B3) – hemmt die Melaninübertragung auf Keratinozyten

  • Azelainsäure – entzündungshemmend und tyrosinasehemmend

  • Alpha-Arbutin – sanftes Aufhellungsmittel, das die Tyrosinase hemmt

  • Tranexamsäure – besonders bei hormonell bedingtem Melasma effektiv

  • Kojinsäure (in geringen Konzentrationen) – hemmt Melaninproduktion

🌊 Entzündungshemmende & Barrierestärkende Wirkstoffe:

  • Dexpanthenol (Provitamin B5) – beruhigt gereizte Haut

  • Allantoin – regenerierend und reizlindernd

  • Ceramide, Phytosterole, Linolsäure – stärken die Hautbarriere

  • Liposomale Formulierungen – fördern tiefes Eindringen bei guter Hautverträglichkeit

  • Antioxidantien wie Vitamin C in stabilisierter Form oder Resveratrol

Wichtig: Die Auswahl und Kombination der Wirkstoffe sollte individuell erfolgen – idealerweise im Rahmen einer personalisierten Hautpflege (Corneotherapie).


💡 Warum sind Pigmentflecken so hartnäckig?

Weil viele Behandlungen nur oberflächlich wirken – und die Ursache nicht beseitigen. Wenn UV-Strahlung oder Entzündung weiterhin aktiv sind, kehren die Flecken zurück.

Außerdem kann sich das Melanin auch in tieferen Hautschichten ablagern, was die Entfernung erschwert.


🧴 Wie kann man Hyperpigmentierung effektiv behandeln?

Ein guter Therapieansatz kombiniert:

✔️ Hemmung der Tyrosinase
✔️ Entzündungshemmung und Hautberuhigung
✔️ Stärkung der Hautbarriere
✔️ Konsequenter UV-Schutz (SPF 50+)

Corneotherapeutische Pflege mit individuell angepassten Rezepturen (z. B. auf Basis von Dermaviduals) zeigt hier besonders nachhaltige Wirkung.


✨ Fazit

Hyperpigmentierung ist keine rein kosmetische Störung, sondern eine komplexe Reaktion der Haut auf Reize. Wer die biologischen Ursachen versteht, kann gezielter, schonender und effektiver behandeln.

Geduld, Prävention und konsequente Hautpflege sind der Schlüssel – für einen ebenmäßigen, strahlenden Teint.

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