Retinol, Retinylpalmitat, Retinal und Retinsäure: Was ist der Unterschied und was passt zu dir?

 Retinol, Retinylpalmitat, Retinal und Retinsäure: Was ist der Unterschied und was passt zu dir?

Wenn du dich schon einmal mit Hautpflege beschäftigt hast besonders mit Anti-Aging- oder Aknebehandlungen , bist du bestimmt über Begriffe wie Retinol, Retinylpalmitat, Retinal und Retinsäure gestolpert. All diese Stoffe gehören zur Familie der Retinoide, also Derivate von Vitamin A. Aber sie wirken unterschiedlich stark auf die Haut.

Wer die Unterschiede kennt, kann die passende Form für den eigenen Hauttyp und das persönliche Pflegeziel wählen. Hier erklären wir dir alles ganz einfach!


Was sind Retinoide?

Retinoide sind Verbindungen, die aus Vitamin A abgeleitet sind. Sie fördern die Zellerneuerung, regen die Kollagenproduktion an und verbessern die Hautstruktur. Außerdem helfen sie bei Akne, feinen Linien, Pigmentflecken und großen Poren.

Aber: Nicht alle Retinoide sind gleich sie unterscheiden sich in Stärke, Wirksamkeit, Verträglichkeit und Stabilität.


🧴 Die wichtigsten Formen im Überblick:

1. Retinol

Der bekannteste Vertreter unter den Retinoiden in Kosmetikprodukten. Es ist die alkoholische Form von Vitamin A und muss in der Haut in zwei Schritten in die aktive Form (Retinsäure) umgewandelt werden.

  • Stärke: Mittel

  • Vorteile: Gute Ergebnisse bei regelmäßiger Anwendung; in vielen Pflegeprodukten enthalten.

  • Nachteile: Kann anfangs Hautreizungen verursachen; instabil bei Licht und Luft.

🔁 Umwandlung: Retinol → Retinal → Retinsäure


2. Retinylpalmitat

Eine milde und stabile Form von Retinol, ideal für empfindliche Haut oder Einsteiger. Es ist ein Ester aus Retinol und Palmitinsäure.

  • Stärke: Niedrig

  • Vorteile: Sehr sanft und stabil in Formulierungen.

  • Nachteile: Weniger wirksam, braucht länger bis sichtbare Ergebnisse auftreten.

🔁 Umwandlung: Retinylpalmitat → Retinol → Retinal → Retinsäure


3. Retinal (auch Retinaldehyd genannt)

Eine stärker wirksame Vorstufe der Retinsäure. Muss nur noch in einem einzigen Schritt in die aktive Form umgewandelt werden.

  • Stärke: Hoch

  • Vorteile: Schnellere Wirkung als Retinol, dabei besser verträglich als Retinsäure.

  • Nachteile: Teurer und seltener in Kosmetikprodukten zu finden.

🔁 Umwandlung: Retinal → Retinsäure


4. Retinsäure (Tretinoin)

Die aktive und stärkste Form von Vitamin A. Sie wirkt direkt auf die Hautrezeptoren und liefert schnelle, sichtbare Ergebnisse.

  • Stärke: Sehr hoch

  • Vorteile: Besonders effektiv bei Akne, Falten und Pigmentflecken.

  • Nachteile: Reizt die Haut leicht; rezeptpflichtig in Deutschland.

🔁 Umwandlung: Keine – bereits aktiv


📊 Schneller Vergleich

WirkstoffUmwandlung nötigStärkeReizpotenzialRezeptpflichtig?
Retinylpalmitat3 SchritteNiedrigSehr geringNein
Retinol2 SchritteMittelMittelNein
Retinaldehyd1 SchrittHochMittel-HochNein
RetinsäureKeineSehr hochHochJa










🧘‍♀️ Welcher Wirkstoff passt zu dir?

  • Empfindliche Haut oder Einsteiger: Starte mit Retinylpalmitat oder niedrig dosiertem Retinol.

  • Effektive Pflege ohne Rezept: Retinal ist ein starker, aber gut verträglicher Wirkstoff.

  • Starke Akne oder medizinische Behandlung: Retinsäure (Tretinoin), aber nur unter dermatologischer Aufsicht.


⚠️ Wichtig:

Ganz egal, welchen Retinoid-Typ du verwendest Sonnenschutz ist Pflicht! Diese Wirkstoffe machen die Haut lichtempfindlicher.


Hat dir der Artikel gefallen? Wenn du Hilfe brauchst, ein passendes Produkt mit Retinoiden für deine Haut zu finden, hinterlass uns gerne einen Kommentar! ✨

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